Die Apokalyptischen Reiter, Mustash, Marionette, Honigdieb
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Ich bin wirklich erstaunt! So eine saubere Location! Wow! Und das Ambiente. Ein Traum. Schon am Einlass nettes Personal. Eine gut organisiere Garderobe, ein gigantischer Vorraum, saubere Toiletten. Der Saal in dem Konzert stattfand: Ein glänzender Boden. Man konnte sich schon fast drin spiegeln. Und es gab keinen "Graben" zwischen Band und Publikum. Ok, für einen Redakteur wie mich, ist das nicht unbedingt von Vorteil, aber was soll's. Nehme ich halt auf der Box Platz.
Die erste Band: Hm, was ist das? Elektro? Auf einem Metal-Konzert? What the fuck? Hört sich stark nach "Combichrist" an. Ah, nein, war nur das Intro von "Marionette". Ein bombastisches Feuerwerk für die Ohren geht los. Eine dufte Mischung aus Hardcore und Visual Kei. Absoluter Headbang-Faktor. Das totale Chaos bricht aus! Ein lustiger Pogo-Mob bildet sich, wobei er erst mit der Zeit wächst, da das Publikum ein wenig eingeschlafen wirkt. Doch dafür sind die Schweden ja da! Aufgewacht, Kaiserslautern! Für meinen Geschmack – und ich halte nicht viel von Hardcore – sind die fünf Schweden einfach nur genial. Wirklich weiter zu empfehlen!
Weiter geht's mit "Honigdieb"! WAS IST DAS? Dachte sich so ziemlich jeder im Saal. Und ich hatte das Gefühl, der einzige zu sein, der diese Band gut fand. Hm! Ich bin was das betrifft eindeutig zu liberal eingestellt. Sehr soft. Eigentlich eine Klasse für sich. Aber überhaupt nicht zum Abend passend. Der Sänger machte die schlecht abgemischte Musik, mit seiner Bühnenshow wieder wett. Ein Lichterspiel am menschlichen Körper. Er illuminierte die Bühne mit leuchtenden Piercings und Strobos im Hosenbund, ließ ein geflügeltes Sparschwein fliegen und erstaunte durch eine seltsame Mischung aus Bluejeans, weißem Flokati-Mantel und Zylinder. Also kurz: Der ganz normale Wahnsinn.
"Mustash": Schon in der Umbaupause waren wir von der Schwäche des Sängers für Alkohol überzeugt worden. Von hinten schlich er sich mit einer Grimasse an uns heran, tippte uns auf die Schulter und fragte uns: "Yeeeeaaaaah! Are you ready for Rock'n'Roll?" Nachdem wir uns von diesem Schrecken erholt hatten, machten wir mit ihm noch ein paar Späße.
Und wenig später, fing die Party schon an. Das waren also Mustash? Ein kollektiver Whiskey-Konsum auf der Bühne? Nein, eine gelungene Schmelze von "Metallica" und "Motörhead". Heavy Metal vom Feinsten. Meines Erachtens sogar besser als Metallica. Naja: Es kam so rüber, als ob ein Teil des Publikums eher scharf war auf die Flasche Jack Daniels als auf die Musik. Korrigiere: die verdammt geile Musik!
Und dann war es soweit ... Und vier ('tschuldigung: fünf) Reiter stehen bereit… Eine der besten Bands, die ich jemals live gesehen habe. Ich quasi immer noch sprachlos, aber ihr wartet ja auf diesen Post... ergo lass' ich die Tasten glühen. Das wohl skurrilste Bild des Abends war (mal ausgenommen der Honigdieb-Sänger) Dr. Pest, der Keyboarder der im SM-Dress und Leder-Peitsche darauf wartete holde Maiden anzuketten und die Zuschauer der ersten Reihe (also auch mich) auszupeitschen. Ein Gassenhauer folge dem Nächsten. Das Publikum ist im Begriff die Beherrschung zu verlieren. Keiner wurde beim Pogo verschont, denn Eumel, der Sänger forderte den gesamten Raum zur Wall of Death. Und das mehr als einmal! Die tollkühnen versuchten sich im Sekundentakt an Stagedives und die ganz wagemutigen zeigten uns sogar beim passenden Lied ihre "Sonne". Der Mob war nur noch eine Masse, der durch die im Sprung und Tanz vereinte Kraft, die Halle erzittern lies – Oder war es der Bass? Jedenfalls für meinen Fall ein sehr ge-ni-a-les Konzert. Super Set-List, geniale Bands und einfach nur Stimmung! Die Apokalyptischen Reiter haben auf jedenfall meine Gunst!