Don't let the cold in (Miles)
Veröffentlichung: , Medium:
Ein Album, dass einem das Leben retten kann. Es ist wahrlich ein musikalisches Glanzstück. Wenn man sich darauf einlässt. Denn es ist ein Schritt weg vom "Disco-Glam" des Vorgängers, hin zum ursprünglichen Gitarrensong. Da stellt sich doch die Frage, ob die Kränsel da ihre Finger mit im Spiel hatte!?
Wie oft die Musikzeitschriften hierzulande von Miles und ihrem Discoalbum berichteten ist ungezählt, doch damit dürfte es jetzt vorbei sein. Denn mit "Don't let the cold in" haben Miles sich ein kleines Indie-Meisterwerk geschaffen, das mit Disco nichts mehr zu tun hat. Zudem ist es das erste Album mit Nina Kränsel am Bass und man darf sich fragen, ob Miles einfach genug vom ewigen Disco hatten.
Egal woran es liegt, gut ist, dass es passiert ist. Denn hat man sich einmal auf die Platte eingelassen, kommt sicherlich keine Kälte mehr herein. Wenn Tobias Kuhn uns Hörer in "Menlo Park" bittet, unsere Idole zu vergessen und ihn zu lieben, wie am ersten Tag, so geben wir sicher der Bitte gern statt und schmelzen dahin. Auch der Bonustrack "Tomorrow Not Today" ist ein würdiger Abschluss einer CD voller musikalischer Perlen. Er will uns klarmachen, dass morgen vielleicht das bessere Heute ist und man manchmal eben nur Zeit braucht. In diesen hektischen Zeiten ist das doch mal gut zu wissen. Gut Ding will Weile haben ...
Apropos, leider hat sich vor kurzem Gilbert Hartsch nach zwölf Jahren von der Band getrennt und bis zum nächsten Album könnte noch etwas Zeit vergehen. Wir können also nur inständig hoffen, dass dies nicht das Ende von Miles bedeutet und sie noch auf ewig, vielleicht irgendwann wieder mit Gilbert, Platten machen werden. Bis es soweit ist, ist zu empfehlen "Don't let the cold in" in einer Endlosschleife zu hören und sich der schönen Zeiten zu besinnen. Wie Miles selber singen: "Don't give up, don't give in, don't give up, as long as you want to." Auf das uns diese Indie-Helden nicht verloren gehen.