Mr. Irish Bastard, Rasender Stillstand
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Sowohl Rasender Stillstand, wie auch Mr. Irish Bastard waren mir natürlich schon vorher ein Begriff, wobei ich letztere noch nie live gesehen habe. Umso mehr freute ich mich über diese beiden Bands und den wirklich punkrockigen Preis von drei Euro. Im Vorfeld hatten sich gewisse Leute aufgeregt, dass die Veranstaltung mittwochs stattfand, und sie ja morgens früh raus müssten...mimimi. Von der Veranstaltung gab es übrigens mindestens drei Facebook-Gruppen und in jeder stand eine andere Zeit; besonders witzig fand ich die mit der Uhrzeit 3 bis 5 Uhr morgens.
Wir schlugen so gegen neun auf und kamen genau richtig, um draußen ein paar Freunde zu treffen und das letzte Wegbier zu vernichten. Übrigens sehr raucherfreundliches Gelände: Es gab überdachtes Sitzen mit Tischen und Bänken, very nice. Als unser Bier zu Neige ging und von drinnen die ersten Töne erklangen, machten wir uns dann auch auf den Weg in den Konzertsaal. Schon etwas größer und gut gefüllt ist die Hütte außerdem, aber der Irish Bastard zieht wohl auch ganz ordentlich, vor allem für drei Tacken.
Zunächst aber der Rasende Stillstand; super Band, ich tu mich nur immer ein bisschen schwer sie zu beschreiben. Grundlage ist Punkrock, keine Frage, aber die ganze Sache hat sowas futuristisches, was meiner Meinung nach schwer zu fassen ist. Auf keinen Fall so Zwei-Akkorde-Schrammel-Ins-Mikro-Gröhl-Punk, eher so Dead Kennedys trifft auf Melt-Banana. Vielleicht nicht ganz so krass, obwohl gerade Rodgers Bühneneinlage wahnsinns Eindruck machen, diese prophetischen Bewegungen und Ansagen. Total geil! Auch der Rest der Band hat sichtlich Spaß; so springt zum Beispiel die Sängerin auch hin und wieder von der Bühne auf das Parkett, nur leider bleibt es dort bis zum Ende des Konzerts relativ leer. Die feinen Herren (inklusive mir) verstecken sich lieber hinten und beobachten aus sicherer Entfernung. Egal, bei den letzten Songs kommt dann doch eine kleine Gruppe noch vorne und startet den Pogo. Applaus für die Courage.
Es folgt eine kurze Umbauphase und dann gibt’s herrlichen Folk-Punk auf die Ohren und hinten wird auch ordentlich gepogt und getanzt. Gut so! Ich werde auch genötigt mit zu machen, stehle mich aber nach kurzer Zeit wieder davon. Der Nachstechtermin meines Tattoos war nicht mal 24 Stunden her und ich wollte es nicht riskieren noch ein mal hin zu müssen. Jaja, ich Weichei. Nichtsdestotrotz war die Faust natürlich oft in der Luft und geklatscht und mit gegröhlt habe ich auch. Und das, obwohl ich viele Songs nicht kannte. Außerdem gab es viele „Hey! Hey!“-Parts und dann wurden ja auch so Songs, wie This World und I smell the Blood gespielt. Fein, fein! Guter Spaß für wenig Geld, so mag ich das. Dennoch muss ich wohl akzeptieren, dass man über Musik trefflich streiten kann: So stand ein Kumpel plötzlich vor mir und brüllte:“Die sind voll scheiße!“
Als ich nach dem Warm fragte kam ein: „Das ist voll leise und hat keine E-Gitarre“ (die hatten sie aber !!! ) und dann ist er abgezischt. Ich habe mir die Band auf jedenfall noch zu Ende inkl. Zugabe angeschaut und habe mich dann auch auf den Weg zurück ins schöne Dortmund gemacht.