Kino ohne Talent wurde am 14.11.2007 von Felix Gerbrod und Sida Spackenheimer in Hamburg gegründet. Die Idee dazu gab es schon im Jahre 2005, als eine Anfrage der Anarchistischen Pogo-Partei Deutschlands (APPD) hinsichtlich eines Wahlspots zur damaligen Bundestagswahl die drei zusammen brachte.
Der Wahlspot wurde unter Regie des selbsternannten "Meister des Chaos" Karl Nagel und des renommierten Comiczeichners Wittek produziert und erreichte nach einigem juristischen Hin und Her an die zehn Millionen Zuschauer. Darunter waren etwa eine Million Downloads, die auf etwa 200 Mirror verteilt wurden.
Von da an war es noch ein weiter Weg zu Kino ohne Talent. Aus den verschiedensten Ecken und Enden der alternativen Kulturszene fanden sich die Mitarbeiter unseres Teams zusammen, darunter die Kleinkunst- und Theatergruppe Pflock, Zeichner des ehemaligen Hamburger Comicstudios Alligatorfarm, Mitglieder der Pogo-Partei und freischaffende Einzelkünstler.
Die unterschiedlichen Interessen der allesamt bekennenden Selbstdarsteller waren nur schwer zusammenzubringen, man war sich aber darin einig, Filme abseits von Kommerz und Mainstream zu produzieren. Finanzielle Zwänge sollten keine Rolle spielen, daher wurde vereinbart, 10% des Bruttoeinkommens an Kino ohne Talent abzuführen, um so die Projekte finanzieren zu können.
Parteien, Institutionen und Sponsoren sollte damit die Möglichkeit genommen werden, Einfluss auf die Inhalte der Produktionen zu nehmen. Eigenfinanzierung und Budgetarmut wurden von allen Beteiligten eher als Chance und Herausforderung denn als Hypothek angesehen, geht es doch beim Film um die Darstellung echter und realer Gefühle. Und diese lassen sich auch (und vermutlich speziell da) mit einfachster Ausstattung am besten darstellen.
Mit dem Namen sollte deutlich gemacht werden, dass es nicht darum geht, Arbeiter für die Filmwirtschaft zu produzieren, sondern abseits von Filmhochschulen, Schauspielschulen und Castingagenturen ohne Eintrittshürde neuen Talenten eine Chance zu bieten, sich selbst zu verwirklichen.
Die Verbreitung der Produktionen sollte auch nicht auf klassischem Wege erfolgen, sondern via Videocommunities, Einzelvorführungen in Off-Kinos, die eigene Website sowie befreundete Projekte.
So wurde in zwei kurzen Jahren beachtliches auf die Beine gestellt. 2007 die Dokumentation "Punk - 25 Jahre später" mit dem Wattenscheider Filmemacher und Musiker Wolfgang Wendland. 2008 der Pogo-Partei Wahlspot für die Bürgerschaftswahl in Hamburg, das Kunstprojekt "Schmusen mit Politikern" in Kooperation mit dem Hamburger Fotographen Christian Roosen, der Trash-Kultfilm "Opfers des Krieges: Codename Kot" und in Unterstützung des Saarbrücker Filmemachers Tarek Ehlail die Literaturverfilmung des Buches des Homburger Arztes Michael Arndt "Chaostage - We are Punks!".
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